Sabine Thiel ist neuer offizieller Kooperationspartner der FU Berlin (Forschungsteam „ProChild“)

Sabine Thiel ist neuer offizieller Kooperationspartner der FU Berlin (Forschungsteam „ProChild“)

 

Neue Kooperation mit dem Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie der Freien Universität Berlin – Die Mitarbeiter*innen des Arbeitsbereichs Klinische Psychologie und Psychotherapie der Freien Universität Berlin forschen im Bereich Elternschaft und psychische Erkrankung. Hierbei ist ein wichtiges Projekt aus den letzten Jahren das Projekt ProChild, in dem ein Training für Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt und evaluiert wurde. Aktuell entwickelt ein Teil des Teams eine Eltern-App, die Mütter und Väter mit Belastungen unterstützen soll.

 

 

M.Sc. Caroline Seiferth anlässlich des Fachsymposiums in Duisburg im Oktober 2023

Die Therapeutische Fotokunst stellt sich vor

Die Therapeutische Fotokunst stellt sich vor

Was ist therapeutische Fotokunst?

Oftmals tragen wir Erinnerungen oder Erfahrungen in Form von Bildern in uns.

Diese einem anderen Menschen detailliert zu erklären ist schwer bis unmöglich.

Besonders Menschen mit einer Borderline Störung, einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Traumafolgestörung kennen dies.

Die Therapeutische Fotokunst, die ich nutze, ist vollkommen frei in der Entwicklung der Bilder.

Zahlreiche Hintergründe, Requisiten und unterschiedliche Lichteinstellungen helfen uns (dem Fotografierten und mir, der Fotografin) uns an das Thema des Betreffenden zu nähern.

Somit wechselt die Position, die inneren Bilder werden auf Fotos dargestellt und können auch von anderen gesehen, besprochen, interpretiert werden.

Das reine Fotoshooting kostet für 2 Zeitstunden inklusive einer Ausgabe der Fotos als Daten (JPEG) 500,00 Euro.

Therapeutische Fotokunst beinhaltet, wenn gewünscht eine Kurzzeittherapie zur Entwicklung des Fotomotives, inklusive der Nachbesprechung und ein oder zwei Termine zum Fotoshooting. Hier sind die Kosten individuell und abhängig von dem Zeitaufwand. Für eine therapeutische Sitzung im Rahmen von 90 Minuten wird ein Honorar von 150,00 Euro berechnet.

 

Alle Fotos sind out of camera. Die einzige Freiheit, die ich mir im Rahmen der Nachbearbeitung erlaube, ist es schwarz/weiß Passagen in das Motiv einzufügen, um die Botschaft des Motives deutlicher zu machen.

HIer ein eindrucksvolles Beispiel, wie das Ergebnis eines Fotoshootings sein kann, wenn der Klient klare Vorstellungen von den Motiven hat.

Tim und sein Dämon (ein Erfahrungsbericht in Fotos)

Tim ist Selbsthilfegruppenleiter des Selbsthilfenetzwerks „Grenzgänger“ in Duisburg.

Er hörte von dem Fotoprojekt, das in Kooperation mit den Selbsthilfegruppen entstand und hatte klare Bilder, die er in Fotos umsetzen wollte.

Tim hat Therapieerfahrung und ist sehr reflektiert.

Wir hatten nur ein kurzes Vorgespräch, daran anschließend zwei Fotoshootings.

Die Fotos sind alle von Tim ausgesucht und freigegeben, die Texte stammen von ihm.

Der Dämon in mir Autor: Tim

Der Dämon in mir ist das Gefühl in einer Welt zu leben, zu der ich keine Verbindung habe, in die
ich nicht hinein gehöre. Die Unfähigkeit eine andere Emotion als Wut zu erleben. Eine innere
Leere, die alles verschlingt. Ein Hunger der nicht gestillt werden kann. Eine blutende Wunde im
Inneren, die nicht heilt. Meine Not wird immer größer, während ich aushungere und verblute. Der
einzige Weg meinem Schmerz zu entkommen, ist Ihn auf Andere zu übertragen.
Ich habe diesen Dämon nie als meinen Feind gesehen. In der Kälte und Einsamkeit ist er auch das
Feuer, das mich überleben lässt.
Die folgenden Bilder handeln von meinem Weg, einen lebenswerten Platz in dieser Welt zu finden, indem ich mich mit meinem Dämon auseinandersetze.

     

Danke an alle, die mir auf diesem Weg zur Seite stehen.

Gefühle (emp)finden Autor: Tim

Sich das eigene Herz aus der Brust zu reißen ist
eine brutale und verängstigende Vorstellung. So
war es für mich auf die Suche zu gehen, ob unter
der Wut noch andere Gefühle sind. Mein Umgang
mit mir selbst war sehr grob und ich hatte
furchtbare Angst vor dem, was ich unter all der
Wut so tief vergraben hatte, dass es schon gar nicht
mehr Teil von mir zu sein schien.

Dies ist ein Foto aus der Serie mit Tim, der seinen Weg mit der Diagnose Borderline Syndrom in Fotos darstellt

Die Fototherapie wurde von Tim, Selbsthilfegruppenleiter der Grenzgänger, dazu genutzt, seinen Weg mit dem „Dämon“ Borderline zu zeigen

Im Auge des Betrachters Autor: Tim

Andere Emotionen als Wut zuzulassen hat sich
angefühlt als ob ich mein Leben in der Hand halten
würde: Eine falsche Bewegung und es würde mir
durch die Finger gleiten.
Ein ganz neuer Teil von mir war freigelegt. Er fühlte
sich verwirrend, seltsam und falsch an. Fast
ekelhaft. Aber er war jetzt sichtbar und berührbar
geworden.
Aber nicht nur für mich, möglicherweise auch für
andere!
Ich fühlte mich so verletzlich und schwach ohne
meinen zornigen Dämon, der alles auf Abstand zu
meinem verwundbaren Kern gehalten hatte

 

 

Narrengold Autor: Tim

Die offensichtlichen Ziele sind nicht immer die
Richtigen für mich. Manchmal sind die Dinge, die
mich auf meinem Weg weiter bringen klein,
unscheinbar und gerade außerhalb meines
Sichtbereichs.
Auf meiner Reise ist es wichtig für mich
aufmerksam zu prüfen was falsche Versprechungen
sind und was wahrhaftigen Wert hat.

 

Danke     Autor: Tim

Letztlich ist der Dämon in mir nichts Fremdes oder Böses, sondern ein Teil von mir. Ich muss ihn
nicht vernichten oder besiegen. Er hat mich auf eine unvollkommene Weise beschützt. Ich entdecke
Möglichkeiten seine Stärken für mich zu nutzen, ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Der Dämon bleibt eine Quelle der Kraft, ein Beschützer und eine Herausforderung für mich.

Aber jetzt habe ich auch andere Optionen Kraft zu schöpfen und auf mich aufzupassen.

Danke mein Dämon. Du hast mich am Leben gehalten. Du ermöglichst mir zu kämpfen. Ich kann
mich immer auf dich verlassen, dass du an meiner Seite bist. Durch dich konnte ich die Stärke
erlangen mir ein Leben aufzubauen, dass nicht nur von Zorn und Flammen geprägt ist.

Kommentar Sabine Thiel zu diesem Fotoshooting:

Für mich war es die erste Erfahrung mit einem Klienten, der seine Motive und auch die dazugehörigen Texte ganz konkret für sich festgelegt hatte.

Ich kannte Tim kaum.

Diese Arbeit hat auch  mich emotional berührt und während des Shootings musste ich immer wieder mal Anekdoten erzählen oder kurze Pausen einlegen, damit ich mich nicht zu sehr emotional einbinde.

Danke Tim für Deinen Mut, Deine Authentizität vor der Kamera und das wirklich entspannte Zusammenarbeiten.

Das Forschungsteam von ProChild Teileprojekt 5 Mütter und Kinder zwischen den Hilfesystemen, sucht Unterstützer

Das Forschungsteam von ProChild Teileprojekt 5 Mütter und Kinder zwischen den Hilfesystemen, sucht Unterstützer

Das Forschungsteam des Projekts ProChild der FU Berlin sucht noch Mütter und Väter, die die Entwicklung einer ElternApp unterstützen.

Forschungsprojekt für Eltern mit psychischen Belastungen am Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie (Freie Universität Berlin)

 

Elternschaft kann schwer sein. Besonders schwierig wird es dann, wenn man als Elternteil psychisch belastet ist. Wir wollen ein digitales Training für Eltern entwickeln, die – unabhängig von ihrer Elternschaft – psychisch erkrankt und/oder belastet sind. Das Training soll Mütter und Väter dabei unterstützen, Herausforderungen in der Eltern-Kind-Interaktion besser zu meistern und die psychische Gesundheit stärken. Um die App möglichst relevant und interessant für Väter und Mütter zu gestalten, soll die App gemeinsam mit Eltern entwickelt werden.

 

Und deswegen sprechen wir Sie an! Wir wollen viele verschiedene Stimmen und Perspektiven zusammenbringen und gemeinsam ein Training entwickeln. Aktuell suchen wir interessierte Mütter und Väter, die mitwirken wollen und sich vorstellen können das Projekt zu begleiten. Wir haben Arbeitsgruppen mit Müttern und mit Vätern gebildet, die in regelmäßigen Abständen (ca. alle 6 Wochen) online zusammenkommen und ihre Meinungen, Ideen und Vorstellungen einbringen. Wie viel und wie oft Sie sich beteiligen wollen, können Sie selbst bestimmen.

 

Wenn Sie mehr Informationen zu dem Projekt haben wollen und/oder sich vorstellen können, mitzumachen, melden Sie sich gerne bei Caroline Seiferth (Projektmitarbeiterin) unter c.seiferth@fu-berlin.de oder 030/83866157. 

 

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Berlin

 

Caroline Seiferth & Charlotte Rosenbach

 

Das Besondere ist, das hier auch Väter als Unterstützer gesucht werden.

Beim letzten Fachsymposium in 2023 haben wir noch über Väter und ihre „Unsichtbarkeit“ bei solchen Forschungsprojekten gesprochen.

Frau Seiferth wird die APP per Online Schaltung am Donnerstag, 18.04.2024 anlässlich des ersten der beiden „Crazy Days“ vorstellen.

Wir freuen uns auf eine breite Diskussion.