Aufbau eines „Ich hör Dir zu Treffs“ in Duisburg

Aufbau eines „Ich hör Dir zu Treffs“ in Duisburg

 

Anlässlich des Trialogischen Tages wurde die Vision des „Ich hör Dir zu Treffs“ vorgestellt

 

Skulptur „Table Dancer“ von Michaela Hansen

Die Skulptur, die Frau Sabine Thiel als „Duisburger Beispiel“ verliehen wurde, steht momentan noch als Leihgabe in den Räumen der NOVITAS BKK.

Sie soll den oder die neuen Räume des „Ich hör Dir zu Treffs“ schmücken, und dort als Symbol stehen.

 

Eine junge Frau hat die Skulptur so beschrieben:

„Das ist genau das, was Du mit den Menschen machst. Ich habe mich genauso gefühlt. Wie in Einzelteilen und auf den Schrott geworfen. Du hast mich da wieder rausgeholt und neu zusammen gesetzt, mir einen neuen Sinn gegeben.“

Aktuell beginnen Planungen und werden Anfragen an mögliche Förderer und Unterstützer gestellt. Wir hoffen auf eine grosse Resonanz und viele Menschen, Institutionen und Netzwerker, die dieses Projekz unterstützen.

Nachteilsausgleich in Schule, Ausbildung und Studium und

 

Ein Beitrag von Kirsten

 

Ich muss in meinem Studium keine Langzeitstudiengebühren bezahlen, aufgrund von chronischer Erkrankung.

Borderliner haben aufgrund ihrer chronischen Erkrankung (und wenn sie es als Behinderung ansehen, weil es über das Behindertengesetzt läuft – brauchen keinen Ausweis oder amtliche Bescheinigung – total unnötig – müssen nur das Wort Behinderung nennen) Anrecht auf einen Nachteilsausgleich in Schule / Studium / Ausbildung.

In Berlin können Informationen über Dt. Studentenwerk IBS INFORMATIONS- UND BERATUNGSSTELLE STUDIUM UND BEHINDERUNG (IBS) oder in Bonn bei Frau Kirsten Vollmer und Claudia Frohnenberg bei BIBB (siehe deren Buch 2. Auflage)

 

Juristisch gesehen hat man ein Recht auf einen Nachteilsausgleich.

Wie er genau aussieht muss ausgehandelt werden. Ich fände es als Thema gut. Bei Bedenken einfach Herrn Wolfram Schmidt Zentralinstiutt für seelische Gesundheit anschreiben, dort wird gerade geschaut, ob die Ärzte von sich aus den Patienten darüber aufklären.

 

Bedenken der Ärzte

Ich kann die Bedenken der Ärzte verstehen. Die holen sich Hilfe und werden zu „Behinderte“. Auf der anderen Seite haben die das Recht auf einen Nachteilsausgleich.

Und das Wissen darüber sollte der Arzt aus persönlicher Einstellung wegen dem Wort „Behinderung“ dem Patienten nicht verwehren. Der Borderliner brauch sich ja keinen Nachteilsausgleich zu holen.

Dann braucht er auch das Wort nicht. Ob er sich den Nachteilsuasgleich holt und somit sich selbst als „Mensch mit Behinderung“ nennt, liegt ganz bei dem Betroffenen selbst.

 

Stigmatisierungen befürchtet durch das Wort „Behinderung“

Die gleichen Probleme mit dem Wort haben auch Legashteniker, ADHS’ler, Depressive, …. Viele Legastheniker verweigern sich, einen Nachteilsausgleich zu holen, obwohl sie sehr stark draunter leiden, weil sie sich nicht als Mensch  „mit Behinderung“ sehen wollen.

Das ist in Ordnung. Aber sie dürfen andere nicht „anmachen“ z.B. „Legasthenie ist nie eine Behinderung“, weil die sich sagen, für mich ist die Legasthenie eine Behinderung und somit hole ich mir das Recht, einen Nachteilsausgleich zu bekommen.

Wenn jemand sich als Borderliner einen Nachteilsausgleich holt, dann ist es in Ordnung.

Wenn jemand sich nicht als Mensch mit Behinderung sieht und auf den Nachteilsausgleich deswegen verzichtet, obwohl er sehr stark unter dem Borderline leidet, ist es auch in Ordnung.

Gruß Kirsten

Rückblick auf den Trialogischen Tag im Medienhafen Duisburg 03.11.2017

Rückblick auf den Trialogischen Tag im Medienhafen Duisburg 03.11.2017

 

Dies ist ein Bericht über die Foto-Ausstellung, die anlässlich des Trialogischen Tages im Foyer der NOVITAS BKK Duisburg, eröffnet wurde.

 

SpiegelbildDie Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine schwere seelische Behinderung, die die Emotionen und das Selbstwertgefühl des Menschen betreffen.

Im Rahmen eines Fotoprojekts, das von Sabine Thiel (Heilpraktikerin für Psychotherapie) in Kooperation mit der Novitas BKK ins Leben gerufen wurde, sind sehr emotionsgeladene Werke entstanden.

Patrick Kaut, der sehr einfühlsame und emphatische Fotograf aus Essen hat sich selbst unter dem Bewusstsein einen therapeutischen Mehrwert schaffen zu können aktiv für dieses Projekt eingesetzt und dabei sehr intime und emotionale Momente erlebt bei denen nicht selten auch Tränen bei den Modellen flossen.

Wenn Sie den ganzen Bericht lesen wollen, ist hier der Link zu der Online Zeitung Rhein Ruhr  LOKALKLICK

Die beeindruckenden Fotos der Ausstellung des Essener Fotografen Patrick Kaut, können Sie sich hier anschauen  Fotoausstellung

Die Wanderausstellung vor Ort: Duisburg Medienhafen NOVITAS BKK – FIVE BOATS – Schifferstr. 96 – 47059 Duisburg | Bis 02.12.2017

 


 

Die Aufträge, die an das Netzwerk während des Trialogischen Tages gestellt und auch benannt wurden, sind folgende:

 

WIr brauchen eine Lobby, um die Stigmatisierung in Bezug auf alle Psychische Erkrankungen abzubauen.

 

Frau Dr. Kirstein

Das Wort Borderline Persönlichkeitsstörung ist falsch! Laut Aussage der Oberärztin der Sana Kliniken in Duisburg, Frau Dr. Kirstein, ist die Emotionsregulation der Menschen mit dieser Diagnose gestört. Sie haben eine vollkommen normale Persönlichkeit.

Ein Wunsch wird Realität

 

Der Wunsch, den ich, anlässlich meiner Ehrung durch die NOVITAS BKK als „Duisburger Beispiel“ geäußert habe, wird Realität.

Die ersten Unterstützer des von Ihr angedachten „Netzwerk für Eltern von psychisch auffälligen Kindern“ haben sich anlässlich des Trialogischen Tages gemeldet. Direkt nach den Erzählungen von zwei mutigen Müttern, die über ihre verlorenen Töchter sprachen und einen tiefen EInblick in das Leid und den Schmerz, den solche Erfahrungen beinhalten, sprachen.

Eine Tochter hat sich im Alter von 40 Jahren suizidiert.
Die andere Tochter ist in undurchsichtige Kreise geraten, und für die Eltern und Geschwister unerreichbar.

 

Die betroffenen Mütter während der Podiumsdiskussion

Die Frage, wer den Müttern/den Eltern geholfen hat, mit Informationen, Unterstützung oder Beratung wurde von beiden mit „Niemand“ beantwortet.

Dies zeigt den großen Bedarf. Auch Angehörige brauchen Hilfe, Beratung und Unterstützung. Das Plenum hat sich in der Diskussion tatsächlich schon in ersten strukturellen Themen „verloren“. Die Arbeit an diesem Netzwerk wird im Jahr 2018 beginnen.

 

Es besteht der dringende Wunsch, eine offene Beratungsstelle unter dem Titel: „Ich hör DIr zu Treff!“ einzurichten.

Der Titel ist bewussst an das bereits in Krefeld und Berlin bestehende kostenlose wöchtentliche Beratungsangebot: „Ich hör Dir zu!“ angelehnt. Es soll die logische Erweiterung werden.

 

Alle Fotos in diesem Beitrag sind von dem Essener Fotografen Patrick Kaut.