Dieses Buch ist ein wertvoller Ratgeber für Betroffene und Angehörige und vor allem auch für Fachleute.

Die Offenheit und der tiefe Einblick in die Seelen der Betroffenen, die hier mit einer bewundernswerten Offenheit auch auf kreative Weise, einen Einblick in Ihr Leben und Er-Leben bieten, habe ich so bisher noch in keinem Buch gefunden.

Besonders beeindruckend sind die Bilder, die in diesm Buch sind.

Ich habe mit Betroffenen und Angehörigen in Kooperation mit dem Fotografen Patrick Kaut aus Essen, mehrere Fotoprojekte (dank der Förderung der NOVITAS BKK) umsetzen können, in denen die „Modelle“ ihre tiefen Einblicke in ihre Seele, in einem Foto umgesetzt haben.

Jede der Ausstellungen berührt die Besucher zutiefst. So tief haben mich die Bilder in Ihrem Buch beeindruckt. Mein tiefer Dank an die Künsterlin Katja für Ihren Mut.

Vor einigen Jahren habe ich mit einer Patientin nur mittels Fotos kommuniziert, weil ihr die Worte fehlten.

In einem Punkt muss ich Sie korrigieren: Die Borderline Persönlichkeitsstörung betrifft beide Geschlechter ziemlich ausgewogen.

Die Männer finden Sie meist in der Suchtklinik oder in der Forensik. Ihnen wird die Diagnose meist verwehrt, um sie zu schützen.

Ein männlicher Betroffener wird sehr schwer einen stationären Therapieplatz und mit hoher Wahrscheinlichkeit nie einen ambulanten Therapieplatz bekommen.

Es gilt immer noch der alte Satz: Borderline Frauen gehen zum Arzt, Borderline Männer in den Knast.

Den Männern wird immer noch unterstellt, das sie eher körperlich übergriffig werden als Frauen.

Das ist aus meiner Erfahrung vollkommen falsch. Auch hier gilt wohl eher die Ausgewogenheit der Geschlechter, bei körperlicher Übergriffigkeit.

Ich bedanke mich sehr bei Ihnen für diese Gelegenheit und werde ihr Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und auch für meine Arbeit nutzen.

Vielen Dank für dieses wunderbare Buch, das sicher vielen Menschen helfen wird.

Ich bin bis jetzt selten, (außer bei den Fachbüchern von Herrn Prof. Dr. Karl-Heinz Brisch) so sehr emotional berührt und teilweise auch betroffen gewesen, wie beim Lesen dieses Buches.

Als Borderline Therapeutin kannte ich grundsätzlich alle der geschilderten Geschichten, der mutigen Betroffenen, in all den Facetten, die dort beschrieben wurden. Sie werden und wurden mir vom Inhalt her, so auch von den Menschen, mit denen ich arbeite, geschildert.

Auch die Zusammenhänge und die grundlegenden Traumatisierungen kenne ich.

Mir sind bisher noch nie solch empathische und verständnissvolle Therapeuten, die ihre Haltung in Form eines Fachbuches gebracht haben, begegnet.

Leider wird auf den von mir besuchten ärztlichen Fachfortbildungen, meist in der LVR Klinik in Köln, deren Qualität sehr gut ist, immer wieder deutlich, wieviel Unsicherheit die Behandler noch im Umgang mit der BPS haben. Zum Teil, weil es in Fachkreisen noch immer viele negativ Mythen in Bezug auf die BPS gibt und weil sich erst jetzt so langsam herauskristallisiert, das viele Betroffene schwerst traumatisiert sind.

Dieses Wissen und die verfeinerte Diagnostik helfen, einen neuen, einen respektvolleren Umgang mit Menschen mit einer BPS, zu ermöglichen.

Wichtig wäre hier auch mehr Unterstützung und Supervision für die Mitarbeiter in den Kliniken, die durch den wohlbekannten Pflegenotstand eh schon überfordert sind.

Es ist ein sehr großer Unterschied ob ein Therapeut so wie ich, ambulant arbeitet oder stationär. Die Voraussetzungen und die Umstände der Arbeit sind sehr unterschiedlich und sicher lässt sich hier kaum verallgemeinernd vergleichen.

Hier direkt meine Aussage zu dem Thema: Was die Gesellschaft tun muss.

Nein, hier muss zuerst und vor allem innerhalb der Fachleute/Therapeuten/Ärzte noch viel geändert werden!

Viele Fachärzte und Therapeuten wünschen sich mehr qualifizierte Fachfortbildungen zu diesem Thema, mehr Unterstützung und mehr Verständnis auch für sie als Therapeuten, denn auch sie sind nur Menschen.

Generell sollten wir alle unsere Er-Wartungen und Ansprüche klären.

Nur wenn wir im Bereich der Borderline Störung noch mehr trialogisch und auf Augenhöhe arbeiten, und niemand, weder die Betroffenen, noch die Angehörigen oder die Fachleute aus dem Auge verlieren, das hier in jedem Setting, in jedem Kontext, Menschen auf Menschen treffen, dann wird Veränderung statt finden.

 

http://dr-psych.com/DE/#section-ratgeber-borderline-syndrom-multiple-persoenlichkeit